
STADE. Stader Staffel läuft in Göttingen auf den zweiten Platz – Sara Hannemann gewinnt zweimal Einzel-Silber.
Die 16-jährige Leichtathletin Sara Hannemann vom VfL Stade hat sich bei den Norddeutschen Meisterschaften die Vizemeisterschaften im Weit- und Hochsprung mit bemerkenswerten Leistungen gesichert.
Zudem führte sie als Schlussläuferin die 4x100 m Staffel zum Vizetitel in Göttingen. Dieser Mannschaftserfolg des VfL Stade kommt einer kleinen Sensation gleich.
Mit lediglich der siebtschnellsten Zeit war die Staffel des VfL Stade gemeldet, ging ohne erfolgreiche Einzelstarterinnen über die 100 Meter an den Start, alle bisherigen persönlichen
Sprintbestleistungen datieren noch aus der Vorsaison. Zudem hatte der VfL das 14-jährige Küken Anouk Piwek im Team, die die 100 m Erfolgreiche Stader Staffel gewinnt am Ende die Silbermedaille (von links): noch nie unter
14 Sekunden gelaufen ist.
Anouk Piwek, Marieke Maikranz, Josepfen Amofa und Sara Hannemann.
„Knapp unter 52 Sekunden und Platz 6 als Ziel“, das war die realistische Prognose des VfL-Trainerteams. Aufgrund von EDV-Problemen standen dann 28 Mädchen der sieben Staffeln etwa 15 Minuten lang
fröstelnd auf der Bahn, die Kampfrichter wirbelten zum Ärger der Athletinnen die Laufreihenfolge mehrerer Teams in letzter Minute noch einmal durcheinander.
Dann endlich der Startschuss: Anouk Piwek legte los wie die Feuerwehr, übergab an Marieke Maikranz, die die Gegengerade stark abspulte. In der zweiten Kurve wuchs Josepfen Amofa über sich hinaus
und brachte die Stader Staffel auf Platz vier. Sara Hannemann, die immer da ist, wenn es drauf ankommt, übernahm den Endspurt. Sie überholte die Konkurrenz und trug den Staffelstab als Zweite
über die Ziellinie. Die Zeit von 50,38 Sekunden bedeutete neuer Vereinsrekord. Es fehlen noch 18 Hundertstelsekunden für die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Die Quali soll
nun in drei Wochen bei den niedersächsischen Titelkämpfen in Verden geknackt werden.
Zwei Stunden zuvor hatten Sara Hannemann, die Stader Sportlerin des Jahres 2014, und Pauline Helm vom Wellingsdorfer TV im Weitsprung eine tolle Show abgeliefert. Helm lag bis zum fünften
Durchgang mit 5,55 m zu 5,52 m knapp in Front. Dann kam der Konter von Hannemann mit neuer Bestleistung von 5,72 m. Im allerletzten Sprung der Konkurrenz gelang ihrer sympathischen Konkurrentin
dann der perfekte Satz: 5,80 m, gefolgt von einem ausgelassenen Freudentanz und damit der endgültige Sieg für Pauline Helm.
Die Leistung der beiden norddeutschen Talente ist sehr hoch einzuschätzen. Die Weitsprung-Siegesweite bei der DLV-Gala in Schweinfurt am gleichen Tag betrug 5,86 m, immerhin der wichtigste
Qualifikationswettkampf für die diesjährigen U18-Weltmeisterschaften. Der Deutsche Leichtathletikverband hatte die vermeintlich besten Deutschen 16-17-jährigen Weitspringerinnen nach Schweinfurt
beordert.
Vielstarterin Sara Hannemann gelang im Hochsprung mit übersprungenen 1,64 m viel, aber nicht alles. Gerne hätte sie ihre Hallenbestleistung von 1,70 m egalisiert, was die Qualifikation für die
Deutschen Jugendmeisterschaften bedeutet hätte. Ihre dritte Silbermedaille war ein Trost.
Die 100 m Hürden der U18 sah ein starkes Feld von technisch versierten Läuferinnen. Im Feld der Spezialistinnen behauptete sich Mehrkämpferin Hannemann. Sie lief im Endlauf 14,80 Sekunden und
wurde Fünfte.
(Quelle: Stader Tageblatt am 23.06.2015)