Die Talente des VfL Stade auf dem Sprung zur DM

STADE. Nur eine Woche nach den Deutschen Fünfkampfmeisterschaften waren die U16-Mädchen des VfL Stade bei den Bezirksmeisterschaften im Vierkampf und Siebenkampf, der Königsdisziplin der
Leichtathleten. Es ging weniger um Titel, vielmehr wollte sich der VfL Stade für die Deutschen Siebenkampfmeisterschaften qualifizieren. Dies gelang eindrucksvoll: mit 10711 Punkten übertrafen
Sara Hannemann, Marieke Maikranz und Josephen Amofa die Norm bei weitem und liegen damit auf Rang 4 in Deutschland. Titel gab’s zudem: der Mannschafts-Vierkampf wurde mit großem Vorsprung
gewonnen. Sara Hannemann (1.), Marieke Maikranz (2.), Josephen Amofa (3.) und die 14-jährige Rieke Möller und die 13-jährige Alina Diez Rossi holten 9566 Mannschaftspunkte. Dabei stellte Sara
Hannemann als Einzelsiegerin W15 im Vierkampf mit 2235 Punkten einen neuen Kreisrekord auf.
Der Wettkampf begann spektakulär: Josephen Amofa, mit einer Bestzeit von 13,40 sek angereist, zündete im 100-m Sprint den Turbo, zog an ihrer bislang immer überlegenen Vereinskameradin Sara
Hannemann vorbei und pulverisierte mit 13,06 sek ihre Bestzeit. Sara Hannemann war mit 13,18 sek nicht zufrieden und antwortete mit einem Supersprung über 1,64 m im anschließenden Hochsprung.
Damit muss Sara sich vor den niedersächsischen Einzelmeisterschaften entscheiden, in welchen Disziplinen sie dort am nächsten Wochenende antritt. Denn auch im anschließenden Weitsprung zeigte sie
mit 5,43 m ihre Ausnahmestellung im Bezirk Stade. Zweitbeste Weitspringerin war ihre Mannschaftskameradin Marieke Maikranz mit 4,99 m. Im Kugelstoßen brillierte dann wieder Josephen Amofa mit
einem Stoß von 11,49 m.
An Tag zwei eine Schrecksekunde: beim Speerwerfen holte sich Sara Hannemann eine Blockade im Rücken und nur dank guter und rascher physiotherapeutischer Versorgung konnte sie den Wettkampf mit
den 80 m Hürden-Sprint fortsetzen. Im abschließenden 800 m-Lauf ging es für die Stader Mehrkämpferinnen nur noch darum, die ersten drei Plätze zu belegen. Dafür musste Amofa die Loxstedterin
Lea-Marie Kiel in Schach halten. Das gelang nicht ganz, aber mit 2:41,39 Minuten lief Amofa eine Zeit, die sie sich selbst niemals zugetraut hätte. Da auch Siebenkampf-Siegerin Sara Hannemann und
Zweite Marieke Maikranz noch einmal richtig Gas gaben, wurde der Mannschaftserfolg perfekt.
Vor den Stadern rangieren fast ausnahmslos nur große Traditionsvereine, die sich zudem meist noch zu Startgemeinschaften zusammengeschlossen haben. Der VfL-Erfolg ist derzeit aufgrund eines
leidenschaftlichen und kompetenten Trainerstabes, einer tollen Unterstützung der Eltern und natürlich durch die talentierten drei Ausnahmeathletinnen möglich. Kooperationen im Kreis Stade wären
im Sinne der Förderung auch sinnvoll.
Der 15-jährige Torge Vollmers vom TSV Wiepenkathen wurde im Neunkampf Zweiter (12,66 sek 100m, 5,36 m Weitsprung, 10,57 m Kugelstoßen, 1,56 m Hochsprung, 12,01 sek 80m Hürden, 35,43 m Diskus 2,70
m Stabhochsprung, 35,72 m Speer, 3:11,62 min 1000m Lauf) mit 4702 Punkten, 61 Punkte hinter Bezirksmeister Matthis Timmen aus Lüneburg.
(Quelle: Stader Tageblatt)