„Wir wollen die Startplätze als knappes Gut halten“


Hans-Jürgen Werner (rechts) und sein Sohn Christoph halten den Spargel, der beim Lauf am 7. Juni als Staffelstab dient. Fotos: Reineke/Berlin
Montagnacht startet die Anmeldung zum Spargellauf am 7. Juni in Deinste. Zum 15. Mal organisiert der Spargelhof Werner den Staffellauf. Präsentiert wird dieser vom TAGEBLATT. Ein Gespräch mit
Christoph und Hans-Jürgen Werner über das Event.
TAGEBLATT: In diesem Jahr findet bereits der 15. Spargellauf statt. Wie kam es im Jahr 2005 überhaupt zur Idee der Veranstaltung?
Hans-Jürgen Werner: Wir haben immer Hof-Feste gemacht und das war aufgebraucht. Wir wollten etwas machen, was besser zu uns passt. Wir haben alle gerne Sport gemacht und wollten ein Event machen,
dass die Verbindung Natur und Sport hat. Die Leute sollten durch die Feldmark, die Spargel- und Erdbeerfelder laufen und es sollte ein Teamwork sein. Zuerst hatten wir an einen Marathon gedacht.
Aber ein Marathon dauert Stunden und es laufen alle einzeln. Dann kam uns die Idee mit dem Staffellauf. Das war die zündende Idee, die sonst keiner hatte. Wir haben das mit Matthias Meier und
Gesine Sierwald vom VfL Stade besprochen, um uns ein Feedback zu holen. Bei Gesine haben wir immer Gymnastik gemacht. Mittlerweile hat es sich als Marke weiterentwickelt.
War es damals abzusehen, dass der Spargellauf so ein Erfolg in der Region wird?
Hans-Jürgen Werner: Überhaupt nicht. Wir haben es gemerkt, als Leute, die bisher nie gelaufen sind, in der Vorbereitung plötzlich durch Deinste liefen, als die Sonne im März rauskam.
Normalerweise waren das Hausfrauen und morgens um fünf drehten die ihre Runden. Da habe ich mir gedacht, was denn nun los sei. Viele Leute haben wir dadurch also zum Laufen gebracht und zu einem
Team zusammengeführt. Firmen haben ganz viele Teams geschickt. Es hat etwas ausgelöst, was keiner gedacht hat. Es war eine große positive Energie, die da kam.
Was sind im Vergleich zum Anfang die größten Veränderungen?
Hans-Jürgen Werner: Wir haben den Termin von Sonnabendnachmittag auf Freitagabend verlegt und haben den Standort geändert, um es größer aufzuziehen.
Gibt es in diesem Jahr Neuerungen?
Christoph Werner: Das Rahmenprogramm läuft und nehmen alle super an. Deswegen wollen wir nicht zu sehr herumexperimentieren. Die Samba-Gruppe feuert wieder mit an.
Hans-Jürgen Werner: Das ist auch das Besondere. Diese familiäre Atmosphäre ist ein schönes Gefühl.
Die Startplätze sind derzeit auf 245 Teams begrenzt. Ist künftig ein größeres Teilnehmerfeld geplant?
Hans-Jürgen Werner: Wir haben angefangen auf dem Hof beim Hofladen mitten im Ort. Am Anfang hatten wir maximal 50 Mannschaften. Das war eine überschaubare Anzahl auf dem Hof. Der Ort wurde dann
immer mehr zugeparkt. Das gab auch Stress. Vor einigen Jahren sind wir aus dem Ort heraus zu unserem neuen Standort gegangen und konnten dann erweitern.
Christoph Werner: Wir sind platztechnisch an der Grenze. Wir können es nicht strecken, da alle zur selben Zeit starten. Es werden also immer mehr Menschen zur gleichen Zeit. Wir müssen die Masse
an Menschen händeln können. Und wir wollen die Startplätze als knappes Gut halten. Die Anmeldephase ist schon ein erstes Highlight. Wer kriegt denn überhaupt die Plätze? Da wird abgesprochen, wer
nachts vorm Computer sitzt, um sich rechtzeitig anzumelden. Im letzten Jahr waren die Startplätze nach 15 Minuten vergeben. Das war unglaublich. Ich dachte, ich gucke nicht richtig. Diesen Hype
wollen wir erhalten.
Sitzen Sie in der Nacht vorm Computer, um zu sehen, wie schnell die Anmeldungen eingehen?
Christoph Werner: Ich gucke schon gerne rein, um zu sehen, wie viele Plätze schon weg sind. Das geht mittlerweile ratzfatz.
Gibt es einen Tipp, um einen der begehrten Startplätze zu bekommen?
Christoph Werner: Mitternacht am Rechner sitzen und seine Daten eingeben. Um Punkt Mitternacht wird die Anmeldung freigeschaltet. Auf unserer Website gibt es einen Link, um sich möglichst schnell
anzumelden. Wichtig ist, dass die Namen für das Team feststehen, ansonsten wird die Person angeschrieben und wieder gestrichen. Bei Änderungen lässt sich das natürlich anpassen. Ansonsten gibt es
keine Möglichkeit, an dem Lauf teilzunehmen. Wir werden angerufen, ob wir was machen können. Aber wir haben leider keine Möglichkeiten.
Hauptsächlich steht der Spaß im Vordergrund. Ist die Anzahl der Teams, die mit sportlichem Ehrgeiz an den Start gehen, gestiegen?
Christoph Werner: Die Teams mit sportlichem Ehrgeiz sind jedes Jahr dieselben. Die Gruppen unter sich nehmen sich Zeiten vor, die sie schaffen wollen. Aber der Hauptpreis wird unter allen
ausgelost und das ist das Wesentliche.
Letztes Jahr wurde der Lauf aufgrund des Regens vorzeitig abgebrochen. Sind Sie dieses Jahr darauf vorbereitet?
Hans-Jürgen Werner: Wir wussten letztes Jahr, dass die Wetterlage unbestimmt ist. Matthias Meier hatte das sehr gut vorbereitet. Wir hatten die Windräder zum Unterstellen aufgemacht. Es fuhr ein
Bus herum, der die Leute eingesammelt hat.
Christoph Werner: Außerdem haben wir unseren Personenbus an die Strecke gestellt, damit sich die Läufer reinstellen können. Es waren alle angetan, wie wir es gelöst haben, dass alle ihre Runde
drehen konnten. Wir wissen, wie wir damit umgehen. Aber wir hoffen, dass es die Ausnahme bleibt.
Nach 15 Jahren ist in der Organisation eine gewisse Routine. Gibt es noch Herausforderungen bei der Planung?
Christoph Werner: Dass das Team eingespielt ist. Meistens gehen wir nur sicher, ob jeder seine Sachen erledigt. Ich brauche zum Beispiel nur beim Getränkelieferanten anrufen, der hat es ohnehin
schon eingeplant. Dieses Jahr findet der Lauf wieder am Pfingstwochenende statt. Das sind die spargelreichsten Tage. Da nebenbei das Event zu organisieren, sorgt für leichte Anspannung.
Hans-Jürgen Werner: Die Veranstaltung findet parallel zum laufenden Betrieb statt. Zu der Zeit ist Hochkonjunktur beim Spargel und den Erdbeeren.
Der Höhepunkt des Spargellaufs ist das Aufwiegen des Siegerteams mit Spargel. Wie lange im Voraus muss der Vorrat angesammelt werden?
Christoph Werner: Es ist tagesfrische Ware. Die Krux ist, zu hoffen, dass wir genug haben. Ein Jahr war es ziemlich knapp, da waren nur noch drei Kisten übrig. Seitdem lasse ich mir immer zwei
Paletten Spargel hinstellen.
Die Anmeldung
Die Anmeldung zum 15. Spargellauf startet in der Nacht von Sonntag, 31. März, auf Montag, 1. April, um 0 Uhr. Den Link zur Anmeldung gibt es unter Die Anmeldung zum 15. Spargellauf startet in der
Nacht von Sonntag, 31. März, auf Montag, 1. April, um 0 Uhr. Den Link zur Anmeldung gibt es unter www.werner-derspargelhof.de
(Quelle: Stader Tageblatt vom 31.03.2019)